Segrahn, heute ein Ortsteil der Gemeinde Gudow im Herzogtum Lauenburg, wird erstmals im Jahre 1194 in einer Urkunde des Bischofs Isfried von Ratzeburg erwähnt. Zu jener Zeit gab es bereits einen Rittersitz in Segrahn mit dem namentlich ersten überlieferten Bewohner, Willehalmus de Zageran.
Der Ortsname Segrahn ist wendischen Ursprungs und bedeutet “Bewohner jenseits des Berges”. Hiermit nimmt der Ortsname Bezug auf den in der Nähe liegenden Segrahner Berg.
Nach der Ritterfamilie von Segrahn werden als Besitzer die Familien von Wackerbarth und von Zülen erwähnt. 1470 erwirbt die Familie v. Bülow den halben Teil des Gutes Segrahn, 1622 kauft der Landmarschall Joachim von Bülow aus Gudow den anderen Teil hinzu.
Seit dieser Zeit blieb Segrahn mit dem Gut Gudow verbunden.
Im November 1827 wurde das Viehhaus durch ein Feuer vernichtet. im Folgejahr 1828 ließ Adolph Gottlieb v. Bülow ein neues Viehhaus erbauen und in den Folgejahren bis 1838 einen großzügigen Wirtschaftshof errichten. Verwalterhaus, Kornscheune, Schafstall stammen aus dieser Zeit.
Bis 1972 wurde der Segrahner Gutshof eigenständig bewirtschaftet, 1978 endete auch die Milchviehhaltung des Gutes.
Seitdem erfolgt die Bewirtschaftung von Gudow aus, da im Laufe von 120 Jahren die meisten Flächen des Gutes Segrahn aufgeforstet wurden.
Heute ist Segrahn ein beschauliches Wohndorf, in den Landarbeiterkaten und dem ehemaligen Schafstall sind Mietwohnungen eingerichtet worden.
Auf dem Gutshof entstand nach 1981 eine moderne Saatzuchtstation der Saatzuchtgesellschaft “Nordsaat” GmbH, die sich mit Züchtung und Aufbereitung von landwirtschaftlichem Saatgut beschäftigt und einen Teil der Gebäude nutzt.
Daraus wird ersichtlich, dass es sich hierbei nicht um eine “Museumsanlage” handelt, sondern um einen lebendigen, bewohnten und bewirtschafteten Betrieb.
Durch die 40-jährige Grenzlage Segrahns konnten die einzigartige Natur geschützt und die letzten Kranichbestände in Schleswig-Holstein erhalten werden.
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